... kann trotz Rezession in Deutschland steigen … der Aktienmarkt läuft bekanntlich der wirtschaftlichen Entwicklung einige Monate voraus … demzufolge sollte sich in Kürze wieder wirtschaftliches Wachstum in unserem Heimatland einstellen.

Die Hausse nährt die Hausse ...

… und so steigen auch im Berichtsmonat die weltweiten Aktienindices deutlich. Besondere Aufmerksamkeit verdient dabei der japanische Aktienmarkt, der am 22. Februar nach 34 Jahren und einer gefühlt endlosen Durststrecke ein neues Allzeithoch markieren kann. Seinerzeit in 1989 waren japanische Aktien am Ende einer starken mehrjährigen Übertreibungsphase sehr teuer bewertet, heute ist die Bewertung im internationalen Vergleich eher fair, und die Unternehmen verfügen über starke Bilanzdaten mit gesunder Kapitalausstattung. Das Hauptaugenmerk der Anleger bleibt aber primär weiterhin gerichtet auf die Themen der Künstlichen Intelligenz mit dem Chiphersteller Nvidia als Speerspitze und dessen atemberaubender Geschäfts- und Kursentwicklung. Seit einigen Wochen machen auch die Kryptowährungen und besonders der Bitcoin wieder von sich reden. Nachdem er sein Allzeithoch aus November 2021 um fast 80 % korrigiert hatte, steht der Bitcoin nun unmittelbar an der Schwelle zu neuen Höchstständen oberhalb der 70.000 USD-Marke. Bekanntermaßen sieht das Bitcoin-Konzept eine Höchstgrenze von 21 Mio. Coins vor, die bereits zu mehr als 90 Prozent „geschürft“ und im Umlauf sind. Im April steht ein Bitcoin-Halving an, welches für gleiche Rechenleistung den Bitcoin-schürfenden Unternehmen zukünftig nur noch den halben Ertrag bringt. In der Geschichte des Bitcoins ist es die vierte Halbierung (nach 2012, 2016 und 2020), in deren Vor- und Nachlauf es immer zu starken Kursanstiegen gekommen war. Über den höheren Kurswert vom Bitcoin hat der Markt damit den halbierten Ertrag bei gleichem Energie- und Rechnereinsatz immer mehr als ausgeglichen. Der aktuelle Hype um diese Trendthemen wird zusätzlich genährt durch eine sehr gute Kapitalausstattung an den Märkten sowie der Erwartung sinkender Zinsen. Da die weltweiten Börsen mittlerweile seit Ende Oktober nahezu ohne Korrektur steigen, sind auch die weiteren Erwartungen trotz erheblicher Krisenherde (Geopolitik, Rezession in Deutschland, US-Wahlen) zunehmend optimistisch. Eine temporäre Korrektur wird kurzfristig wahrscheinlicher und wäre eher gesund, um die Hausse-Bewegung dann noch marktbreiter fortzusetzen.

Der CONCEPT Aurelia Global …

… kann im Berichtsmonat um 3,6 % zulegen, womit sich das kumulierte Jahresplus auf 3,7 % erhöht.

Der Fonds profitiert vor allem von der Entwicklung seiner Kryptoaktien (MicroStrategy, Coinbase), aber auch von den Kurszuwächsen der Halbleitertitel (Broadcom, AMD) sowie Cloud-Aktien (SAP, Salesforce). Der zuletzt negative Trend bei Edelmetallen ist endlich gebrochen und der Goldpreis steuert auf neue Allzeithochs.

Februar 2024

Silber kommt nicht so recht vom Fleck und bleibt weiter unter einem Unzenpreis von 25 USD. Der große Bruder steigt indessen Richtung neues Allzeithoch. Investoren und vor allem die Notenbanken bleiben dem Gold treu – die Weißmetalle sind deutlich konjunktursensibler.

Regelmäßig erscheinen hier die Monatsberichte unseres Fondsmanagements.

... und dessen Anwendungsbezug zu Produkten in den Quartalsberichten der Unternehmen eine wichtige Rolle spielt, sorgt das in der Regel für kurzfristig steigende Aktienkurse.

Immer weiter ...

… steigen auch zu Beginn des neuen Jahres die weitweiten Aktienmärkte. Angetrieben von den Magnificent Seven sind es weiterhin die Technologieaktien, die sowohl den S&P 500 (Monatsplus 1,6 %) als auch den Nasdaq100 (Monatsplus 1,8 %) auf neue Allzeithochs treiben. Auch der heimische DAX kratzt an der 17.000 Punktemarke und beschließt den ersten Börsenmonat mit + 0,9 %. Die bereits vor über einem Jahr gestartete Euphorie um Themen der Künstlichen Intelligenz hält weiterhin an, und lässt den Marktwert des innovativsten Chipherstellers der Welt Nvidia allein im Januar um weitere 30 % in die Höhe schießen. Vergleichbare Kurssteigerungen haben zur Jahrtausendwende nahezu unselektiert Internetaktien erfahren … nur um wenige Monate später heftig zu korrigieren und wenig erfolgreiche Geschäftsmodelle wieder in die Versenkung zu schicken. Im Zeitalter 2023/2024 ist der weltweite Aktienmarkt deutlich selektiver; dem Hoch bei US-Technologieaktien steht ein Mehrjahrestief chinesischer Aktien gegenüber. Immobilien- und Bankenprobleme belasten dort seit mehr als drei Jahren den Binnenmarkt. Auch in den USA hat am Büro- und Gewerbeimmobilienmarkt ein starker Preisverfall eingesetzt, der ebenfalls seit Monaten auf den Banken lastet. Auch der vermeintlich hoffnungsvolle Zukunftsmarkt der regenerativen Energien ist von hohem Wettbewerbsdruck und Margenverfall geprägt, die aktuell zu starken Kurskorrekturen wichtiger Unternehmen in diesem Sektor geführt haben. Es stellt sich die Frage, ob nun zunächst eine Korrektur der großen Technologieaktien einsetzt oder aber die Börsenhausse sich vielleicht doch in voller Breite auch bei kleineren und mittleren Titeln niederschlagen kann. Viel wird von der Zinspolitik der Notenbanken abhängen. Noch im Dezember hat FED-Chef Jerome Powell bestätigt, dass der Zinsgipfel erreicht sein könnte. Mit Rückgang der Inflation erwarten die Markteilnehmer nun mindestens drei Leitzinssenkungen im laufenden Jahr. Aktuell zeigen sich die US-Konsumenten, aber auch großen Unternehmen in guter Verfassung – das zeigt die laufende Quartalssaison mit überwiegend steigenden Umsatz- und Ertragszahlen.

Der CONCEPT Aurelia Global …

… kann im Berichtsmonat um 0,1 % zulegen,

wobei bereits im Monat aufgelaufene Zuwächse von einem enttäuschenden Quartalsergebnis unseres Portfolio-Schwergewichts Alphabet am letzten Januartag wieder aufgezehrt werden. Der zuletzt negative Trend bei Edelmetallen (Gold, Silber) sowie Minenaktien hält auch in den ersten Wochen des neuen Jahres an.

Januar 2024

Der S&P 500 marschiert bei nur geringer Volatilität immer weiter. Er markiert neue Allzeithochs und steuert zielsicher auf die 5.000 Punktemarke zu.

Regelmäßig erscheinen hier die Monatsberichte unseres Fondsmanagements.

Im Rückblick war 2023 ein gutes Jahr, denn europäische und US-Aktien, Anleihen und Gold entwickelten sich positiv. Es war dennoch kein einfaches Jahr, denn vieles kam anders als von den meisten gedacht. Wider Erwarten kam Europa gut durch den Winter, schwächte sich dafür aber im 2. Halbjahr wirtschaftlich ab. Während die US-Wirtschaft sich – trotz zwischenzeitlicher Bankenkrise – als erstaunlich robust erwies, konnte die chinesische Konjunktur nach dem Ende der Corona-Beschränkungen nur allmählich wieder Fuß fassen. Die Kommunikation der Notenbanken verlief wechselhaft, was eine hohe Volatilität an den Zinsmärkten bewirkte und auch an den Aktienmärkten zu deutlichen Ausschlägen beitrug.

Bevor Sie weiterlesen ....

... hier ein redaktioneller Hinweis:

Aus Nachhaltigkeitserwägungen stellen wir unseren Kapitalmarktbericht nicht mehr in Papierform sondern lediglich digital zur Verfügung. Wenn Sie keinen Bericht verpassen möchten, sind Sie eingeladen, ihn zu abonnieren. Das geht sehr einfach über diesen Link und dort dann den Betreff "Kapitalmarktbericht abonnieren" auswählen. Vielen Dank für Ihr Interesse - und den Schutz unserer Umwelt.

(Link zum PDF des Berichts am Seitenende.)

Der Zins ist zurück, nicht nur in nomineller Hinsicht. Die über Erwarten und trotz bereits wieder rückläufiger Inflation deutlich angehobenen Zentralbanksätze sorgten für einen spürbaren Anstieg der Realzinsen. Sie erreichen in den USA mit über 2 % für einjährige Anlagen derzeit wieder das Niveau von vor 15 Jahren (vor der Finanzkrise). Auch in Europa werden vielerorts bereits wieder positive Realrenditen erreicht. Diese Entwicklung voraussehend, wäre man wohl nicht zu dem Schluss gelangt, dass an den Aktienmärkten der Technologiesektor – wegen der oft verzögerten Gewinnkurve besonders zinsreagibel – am besten abschneiden wird. Auch dass der Goldpreis in diesem Umfeld sein bisheriges Allzeithoch überschreiten würde, dürfte kaum jemand in den Karten gehabt haben. Wer in Ansehung der konjunkturellen und der Zinsrisiken mit vorsichtiger Zurückhaltung an den Märkten agierte, konnte nur mit Mühe Performance erzielen, denn über weite Strecken des Jahres war die Marktbreite gering und nur wenige stark kapitalisierte Aktien hoben den Gesamtmarkt. Strategien, die auf konjunktur­reagible Substanzwerte oder auf mittelgroß kapitalisierte Titel setzen, schnitten mitunter deutlich unterhalb der gängigen Indizes ab. Selbst Investitionen in Unternehmen, welche die Energiewende vorantreiben - das Mega-Thema dieser Zeit – waren nicht profitabel, im Gegenteil: Während in 2023 so viele fossile Rohstoffe gefördert wurden, wie nie zuvor, verlor der Renewable Industrial World Index ein Viertel seiner Marktkapitalisierung.

WO WAR REZESSION?

Das abgelaufene Jahr war eine Zeit des Wartens auf die von vielen Konjunkturforschern vorhergesagte Rezession, ausgehend von den USA. Auch der IWF hatte vor Jahresfrist eine "weltweite Rezession" kommen sehen. Die deutliche Mehrzahl der Bankanalysten sagte denn auch einen Einbruch an den Kapitalmärkten voraus, bevor sich aufhellende Konjunkturdaten die Börsen wieder beflügeln sollten. Tatsächlich haben sich die Annahmen jedoch als zu pessimistisch erwiesen und – mit Ausnahme von Deutschland – ergab sich ein unerwartet robustes Konjunkturbild. Aber: Aufgeschoben ist nicht aufgehoben – und so erwartet das Gros der Bankökonomen und Marktstrategen nun für dieses Jahr das Eintreten einer allerdings kurzen und wenig ausgeprägten rezessiven Phase. Unisono wird mit geringerem Wachstum als für 2023 gerechnet, allerdings auf das Gesamtjahr gesehen noch mit einem Plus. Das Basisszenario ist also eine kurze konjunkturelle Delle, gefolgt von einem schnellen und kräftigen Wieder­anstieg. Auf dieser Grundlage wird ab dem zweiten Quartal mit – zum Teil erheblichen – Zinssenkungen für kurze Laufzeiten gerechnet. Die derzeit negative Zinsstrukturkurve könnte dadurch steiler werden, möglicherweise positiv. Beginnt dann tatsächlich der Start einer neuen Konjunktur­phase, könnte dies die Aktienmärkte und andere Risikoanlagen weiter stützen. Tatsächlich sind die jüngsten Inflationsdaten, etwas schwächer werdende wirtschaftliche Frühindikatoren und die ersten Signale der Noten­banken in Richtung möglicher Zins­senkun­gen mit diesen Erwartungen konsis­tent. Allerdings haben die Märkte dieses Szenario seit Mitte November weitgehend eingepreist und in ihrem Zins­optimismus viel­leicht auch bereits übertrieben. Tritt das konsensual erwartete Szenario ein, könnte weiteres Potential begrenzt sein.

Darum bleibt wichtig, sich der Risiken für das Basis­szenario fortgesetzt bewusst zu sein. Auch 2024 könnte wieder vieles anders kommen. Schließlich waren die zurückliegenden Maß­nahmen der Noten­banken historisch außergewöhnlich, denn kaum jemals zuvor sind die Zinsen in so kurzer Zeit so steil angehoben worden. Die Leitzinsen sind nunmehr auf dem höchsten Stand seit 20 Jahren angekommen. Allerdings kommen die Effekte restriktiver Geldpolitik in der Wirtschaft grund­sätzlich erst nachgelagert zur Wirkung. Zumindest in den USA haben die Maßnahmen bisher wenig erkennbare Spuren hinterlassen und die FED schätzt, dass wenigstens noch ein Drittel der Effekte auf das BIP und die Hälfte der Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt ausstehen.

ENDE DER ZINSANHEBUNGEN VORAUS

Hinreichend sicher erscheint aus heutiger Sicht, dass FED und EZB ihre Leitzinsen nicht weiter anheben werden. Spannend wird sein, ob tatsächlich bald Zinssenkungen erfolgen und aus welchem Grund. Wird die Inflation sich weiter so stark ermäßigen, dass der Wirtschaft gefahrlos Kapital zu wieder günstigeren Konditionen zur Verfügung gestellt werden kann? Oder werden die zeitverzögerten Effekte der zurückliegenden Maßnahmen für eine so deutliche wirtschaftliche Abkühlung sorgen, dass Zinssenkungen unabwendbar sind. Dies sind völlig gegensätzliche Pole. Für die Kapitalmärkte wird elementar sein, in welche Richtung die Nadel ausschlägt.

Nachdem vor Jahresfrist das Basisszenario einer unvermeidbaren Rezession in den Köpfen war, sind sich die Ökonomen heute in beeindruckender Mehrheit einer weichen konjunkturellen Landung gewiss, in dessen Verlauf die Zinsen um mindestens einen Prozentpunkt zurückgenommen werden. Diese Einschätzung berücksichtigt allerdings nicht, welche Kriterien die Erwartung einer fortgesetzt höheren strukturellen Inflation erzeugen könnten: Corona und die Russland-Invasion haben den Globalisierungsprozess jäh zum Stillstand gebracht, sogar Gegenteil verkehrt. Das verkürzt die Lieferwege, verlagert aber die Herstellungsprozesse an teurere Produktionsstandorte. Auch der über Jahrzehnte vernachlässigte, nun umso notwendigere Klimaschutz ist nicht zum Nulltarif zu bekommen und verteuert Produkte wie auch Dienstleistungen. Dies könnte begleitet werden von wieder anhaltend steigenden Rohstoffpreisen, die sich im vergangenen Jahr – insbesondere im letzten Quartal – deutlich verbilligt haben. Vor allem Industrierohstoffen könnte aufgrund des Bedarfs für den Energiewandel eine anhaltende Verteuerung bevorstehen. Nicht zuletzt: Die alternde Bevölkerung in der westlichen Welt verursacht einen Rückgang der Ersparnisse und verknappt respektive verteuert den Wirtschaftsfaktor Arbeit.

GRATWANDERUNG FÜR NOTENBANKEN

Eine durchaus diskutable Variante wäre darum, dass die Inflation sich gar nicht so bald und/oder so stark ermäßigt, sondern dass die Wirtschaft zwar nachgibt, gleichzeitig aber die Preise eben nicht einknicken. Sofern dies tatsächlich im Rahmen einer "sanften Landung" geschähe, könnten sich die Notenbanken keineswegs unter Druck sehen, die Zinsen zu senken. Immerhin haben sie Vertrauen zu verlieren, denn die Inflation wurde lange Zeit unterschätzt und die Zinsen wurden viel zu spät angehoben. FED und EZB dürften höchsten Respekt vor dem Risiko haben, nun zu früh zu senken, dadurch die Inflation wieder laufen zu lassen und möglicherweise eine weitere Zinsanhebungsschleife drehen zu müssen. Den Fehler einer zu frühen Lockerung hatte die US-Notenbank Anfang der 1980er Jahre begangen, als die Inflation sich wider Erwarten nicht ermäßigte und die zunächst gesenkten Zinsen ein weiteres Mal angehoben wurden. Drei Monate später begann eine tiefe und 1 ½ Jahre andauernde Rezession. Vor diesem Hintergrund sollte nicht erwartet werden, dass die Notenbanken sich dem Druck der Märkte oder der Politik beugen und die Zinsen senken werden, sozusagen weil sie es können. Sie werden sich vielmehr sehr sicher sein wollen, diesen Schritt gehen zu müssen.

Für die Strategie der Notenbanken erscheint daher kontraproduktiv, dass die Zinsen im Zuge der euphorischen Erwartungen der Märkte ohnehin bereits erodieren. So rentieren 2-jährige Staatsanleihen in Deutschland um ein Viertel niedriger als noch im Oktober. In den USA sind die Zinsen um ein Fünftel zurückgekommen. Damit ergibt sich bereits eine deutliche Erleichterung der Finanzierungskonditionen, die eigentlich – zu einem späteren Zeitpunkt – die Notenbanken hätten liefern wollen. Die Vorwegnahme durch die Märkte hat möglicherweise den Notenbanken die Hände gebunden und könnte insofern der noch im Herbst diskutierten Variante, die Zinsen könnten längere Zeit hoch bleiben, neue Geltung verschaffen. Es wird eine Gratwanderung für die Notenbanken, weshalb sie sich bis zuletzt auch alle Hintertüren offen lassen: Chairman Powell sprach davon, die Inflation sei nach wie vor zu hoch und es sei "viel zu früh, den Sieg zu verkünden", während EZB-Chefin Lagarde verlauten ließ, man habe "über Zinssenkungen überhaupt nicht gesprochen".

EINGEPREISTE ERWARTUNGEN

Bliebe noch einzuschätzen, wie hoch die Eintrittswahrscheinlichkeit einer sanften Landung wirklich ist. Für diese Erwartung spricht zumindest, dass sich die Unternehmen über Monate mit der Aussicht auf Konjunktur­verschlechterung beschäftigt, vorsichtig agiert und zurück­haltend investiert haben. Im Ergebnis sind die Kapazitäten durchschnittlich ausgelastet, die Läger sind unterdurchschnittlich gefüllt. Die Rohstoffpreise liegen tiefer als zum Beginn – und erst recht gegenüber Herbst – letzten Jahres. Zugleich erfährt der gesamtwirtschaftlich bedeutsame Konsum über die deutlich gestie­ge­nen Realein­kommen eine Stütze. Es bestünde also weiteres Potential und die Stimmung an den Märkten seit November repräsentiert die Hoffnung, dieses Potential möge sich entfalten. Den Nachbrenner für die Börsen zündeten die Notenbanken mit der im Gegensatz zur bisherigen Kommunikation stehenden konkreten Absage an die Möglichkeit weiterer Zinserhöhungen. Die Märkte preisen nun vielleicht bereits das Beste aus zwei Welten ein: eine sanfte konjunkturelle Landung und einen sehr deutlichen Rückgang der US-Zinsen um 1,5 %-Punkte (parallel dazu EZB). Der Optimismus ist derzeit sehr ausgeprägt und die Märkte notieren nahe ihren historischen Höchstkursen. Welche Überraschungen könnten nun die schon eingepreisten Erwartungen über­treffen und den Börsen zusätzlichen Schub verleihen?

HISTORISCHE PARALLELEN ...

Eine fortgesetzt bessere Konjunktur- und Börsen­entwicklung ist zweifellos wünschenswert. Dennoch sollte überprüft werden, welche Analogien die derzeitigen Rahmendaten zu eher enttäuschend verlaufenen Mustern in der Historie aufweisen. Denn tatsächlich ergeben sich einige auffällige Parallelen, die nahelegen, weiterhin mit Vorsicht zu agieren. Wenn wir hier im Wesentlichen auf US-Daten abstellen, hat dies seinen Grund in der deutlich besseren Erfassung statistischer Daten, als vergleichsweise in Europa. Im Übrigen bleibt Amerika der Impuls gebende Markt für weltweite Trends.

  • Im Rückblick ist es den Notenbanken selten gelungen, früh genug die Zinsen zu senken. Häufig – so auch zuletzt – wurden die Zinsen in eine Phase sich bereits abschwächenden Wachstums angehoben. In sechs der acht zurückliegenden Zinssenkungsepisoden (seit 1980) kam die geldpolitische Lockerung zu spät, denn zeitgleich mit der ersten Zinssenkung begann dann doch die konjunkturelle Abschwächung – in allen sechs Perioden bis zum Eintauchen in die Rezession.
  • Die Arbeitslosenrate – gelegentlich als Spätindikator qualifiziert[1] – sendete in den zurückliegenden Jahrzehnten durchaus signifikante Voraussignale: Seit Mitte der 70er Jahre erfolgte der Dreh bei den US-Arbeitslosendaten 6 bis 12 Monate vor Einsetzen der Rezession[2]. Das aktuell in den USA erreichte letzte Tief liegt 9 Monate hinter uns.
  • Die Zinsstrukturkurve ist invers[3], in den USA wie auch in Europa. Im Rückblick folgte nahezu immer nach dem Eintauchen in eine Inversion 12 bis 18 Monate später eine Rezession. Aus dem Bundesbankbericht Januar 2023: "Wenn in der Vergangenheit kurzfristige Renditen über das Niveau langfristiger Renditen gestiegen sind, folgte oft eine Rezession. Sowohl für Deutschland als auch für die USA ist dieses Muster empirisch untersucht worden: So ging den letzten acht Rezessionen immer eine Inversion der Zinsstrukturkurve von US-Treasuries voraus. Eine Inversion der US-Zinsstruktur, der etwa einem Jahr später keine Rezession folgte, trat zum letzten Mal 1966 auf." – Die Zinsstrukturkurven in den USA und im Euro-Raum sind seit 16 Monaten invers.
  • Der Conference Board Leading Economic Indicator (LEI) misst Stimmungsvariablen wie Konsumenten- und Einkaufsmanagererwartungen, Immobilienmarkt, Auftragseingang und ‑bestand, Arbeitsmarkt, Finanzierungsbedingungen und nicht zuletzt die Stimmung am Aktienmarkt. Der LEI befindet sich seit Juli 2022 im negativen Bereich. In der Rückbetrachtung erfolgte in allen vergleichbaren Konstellationen seit 1980 eine Rezession.

[1]   Die Einordnung als Spätindikator ist insofern korrekt, als die Arbeitslosigkeit in aller Regel ihren Höhepunkt in dem Augenblick erreicht, wo die Wirtschaft bereits wieder umschwingt.

[2]   Ausnahme: Die kurze und ohne Vorboten erfolgte Rezession aufgrund der Corona-Pandemie.

[3]   Von einer negativen bzw. inversen Zinsstrukturkurve spricht man, wenn – abweichend von der Norm – kurz laufende Anleihen höher rentieren, als lang laufende. Der "kurze Zins" wird wesentlich von den Notenbanken beeinflusst.

... LEGEN WEITERHIN VORSICHT NAHE

Mithin sieht es – zumindest auf der Grundlage dieser Beobachtungen – nicht so aus, als stünden die Hoffnungen auf eine sanfte Landung auf historischem Fundament. "Touch-and-Go" ist in der Rückschau ein seltener Konjunkturverlauf und wir haben uns mit der Möglichkeit auseinanderzusetzen, dass eine wirkliche Rezession, sofern sich Geschichte reimt, längst nicht abgewendet ist. Es stellt sich dann die Frage, wie verwandt sie mit der "Durchschnittsrezession" wäre, die seit dem Ende des 2. Weltkriegs im Mittel knapp ein Jahr andauerte und die Wirtschaft um 2 % abschwächte. Und wie könnten die Kapitalmärkte eine Veränderung der Datenlage im Zeitablauf interpretieren? Bekanntermaßen wäre noch nicht viel gewonnen, wenn es gelänge, die Konjunkturentwicklung halbwegs zutreffend einzuschätzen. Für Anleger und Vermögensverwalter wäre wichtiger zu antizipieren, wie die Märkte darauf reagieren. Leider hat in der Rückbetrachtung seit 1945 ausnahmslos jeder Beginn einer Rezession – verbunden mit der ersten Zinssenkung – tatsächlich mehr oder weniger große Kursverluste an den Aktienmärkten ausgelöst, im Durchschnitt 16,5 % vom Beginn bis zum jeweiligen Tiefstpunkt der Rezession.

Um nicht den Eindruck vermeintlicher Gewissheit zu hinterlassen: Was wir wirklich wissen, ist, dass sich kurzfristige Marktbewegungen nicht mit dem Rechenschieber, nicht mit dem Wälzen dicker Bücher, nicht mit dem Wissen historischer Zusammenhänge, nicht mittels KI und auch nicht vor dem Hintergrund jahrzehntelanger Erfahrung voraussagen lassen. Überraschende Auswüchse in die eine wie in die andere Richtung sind immer möglich. Dies gilt besonders, wenn die geopolitische Situation fragil ist. Eine hohe Zuverlässigkeitsgewähr dagegen hat die Aussage, dass die Investition in Sachwerte langfristig immer lohnt, egal zu welchem Ausgangszeitpunkt. Darum bleibt es eine gute Idee, Qualitätstitel zu halten und auch Täler mit ihnen zu durchschreiten. Für Qualität gelten unverändert die Kriterien Relevanz der Produkte oder Dienstleistungen, Preissetzungsmacht, Innovation.

AUS DER KRISE GELERNT

Global lässt sich beobachten, dass die Unternehmen weltweit gute Lerneffekte aus dem Eindruck permanenter Krisen gezogen zu haben scheinen und gut aufgestellt sind: Die Lieferketten haben sich entspannt und zudem haben die Unternehmen begonnen, ihre Zulieferquellen regional zu diversifizieren. Wo die Energiekosten eine hohe Belastung darstellten, wurden andere Fertigungs­standorte gesucht. Unternehmen mit guter Kreditnehmerqualität haben in der Niedrigzinsphase langfristig Finanzierungen abge­schlossen und bleiben von den zurückliegenden Verschlech­terungen der Finanzierungs­kondi­tionen weitgehend unberührt. In vielen Ländern konnten Arbeit­nehmer kräftige und die Inflation übersteigende Ein­kommens­zu­wächse durchsetzen und damit höhere Real­einkünfte realisiert. Vielen Unter­nehmen ist es aber gelungen, Produktions­kosten­steigerungen an die Verbraucher weiter­zu­leiten und inflations­bereinigt sogar die Preise zu erhöhen. Ausge­nommen sind einige konjunktur­sensitive Unternehmen und Bran­chen, in denen derzeit ein Verdrängungs­wett­bewerb tobt – so zum Beispiel bei (Elektro)Autos oder bei Solar- und Windkraft­anlagen.

REGIONALE UNTERSCHIEDE

Die treibende Wirtschaftskraft bleibt derzeit fraglos Amerika. Der Wachstumsschwerpunkt liegt auf Dienstleistungen und Technologie, aber auch die dortige Industrieproduktion bewegt sich auf einem hohen, vorpandemischen Niveau und die Kapazitätsauslastung liegt nahe dem Durchschnitt der letzten Jahrzehnte. Der Arbeitsmarkt ist anhaltend stabil, die Realeinkommen wachsen, das Konsumverhalten – und damit der wichtigste Konjunkturtreiber – erscheint robust. Die Unternehmensgewinne haben im Vorjahresvergleich wieder positives Terrain erreicht. Der Staat sieht sich als Wirtschaftsförderer No. 1 und der sogenannte Inflation Reduction Act stellt ein massives Förderprogramm für die US‑Industrie dar, mit dem zugleich die Energiewende angestoßen wird. Ca. 380 Mrd. USD staatliche Direk­tinvestitionen und etwa genauso umfangreiche Subventionen sollen in den nächsten zehn Jahren in die Wirtschaft fließen. Wie selbstverständlich wird im Zusammenhang damit allerdings eine sprunghaft steigende Neuverschuldung akzeptiert, die zuletzt für europäische Verhältnisse unglaubliche 8 % vom BIP überschritten hat.

Ein hohes Momentum geht fortgesetzt auch vom asiatischen Raum aus. Zwar kämpft China derzeit mit den Anpassungsprozessen nach Überwinden der Coronakrise, mit dem Verfall von Immobilienpreisen und mit Erschwernissen im internationalen Handel. Gleichwohl wurden in 2023 wieder ca. 5 % Wachstum erreicht. Den Staffelstab "Bevölkerungsreichstes Land der Erde" musste China im vergangenen Jahr allerdings an Indien abtreten und sich auch in Bezug auf das Wirtschaftswachstum vom südwestlichen Nachbarn überholen lassen. Der IWF erwartet für das abgelaufene Jahr in Indien 6,1 % Wachstum für 2024 knapp 7 %. Währenddessen ist man in Japan derzeit sehr froh über die zurückgekehrte Inflation, war man doch jahrelang in einer Deflationsschleife gefangen. Nun hat man den Anstieg längere Zeit gewähren lassen und deutet erst spät kontrolliertes Eingreifen an. Die Wirtschaft wird dies kaum beeinträchtigen, profitiert das Land doch zunehmend vom aufstrebenden Indien und von der zunehmenden Skepsis der westlichen Welt gegenüber China. Allein in Europa ist kaum Licht am Ende des Tunnels sichtbar. Die Analysten schätzen hier bis einschließlich Q1/2024 noch deutliche Gewinnrückgänge gegenüber Vorjahr. Das Staatengebilde ist in behördlicher Bürokratie und politischen Blockaden verstrickt, die sich wie Mehltau über jegliche wirtschaftliche Aktivität zu legen scheinen.

2024 DÜRFTE VOLATIL BLEIBEN

In 2023 sind die Aktienmärkte ganz wesentlich von der Nachfrage nach den Technologieführern getragen worden. Die Magnificent Seven[1] führten US-Indices und mittelbar die Weltbörsen zu den unerwarteten Kursanstiegen. Erst sehr spät im Jahr konnten sich auch Unternehmen aus der
zweiten und dritten Reihe von ihren Tiefständen aus 2022 lösen und etwas Boden gutmachen. Es
würde den Aktienmärkten in 2024 gut tun, wenn diese noch junge Entwicklung Fortsetzung fände und ein Innovationszyklus (KI, Robotik, Biotechnologie, Energieeffizienz) sich in der ganzen Breite aller börsennotierten Unternehmen zeigte.  Unser Fokus – auch in der Positionierung des CONCEPT Aurelia Global - liegt im Besonderen auf dem Chancenpotenzial dieser Werte, die wir weniger in Europa und eher im US-Technologiemarkt finden.

In 2024 scheint wieder zunehmende Volatilität der Begleiter der Märkte zu werden. Schließlich steht die Hälfte der Weltbevölkerung vor politischen Wahlen, so viel wie noch nie. Von globalem Interesse dürfte deren Ausgang zu allererst in den USA, in Taiwan, in der EU, aber auch in Indien und Großbritannien sein. Das globale konjunkturelle Bild und die damit verbundenen Zinserwartungen sind noch diffus und auch geopolitische Entwicklungen können jederzeit zusätzliche Irritationen hervorrufen. Somit scheint weiterhin eine breite und diversifizierte Portfoliozusammensetzung geboten, welche verzinsliche Titel und Liquidität als strategische Größe einbezieht. Volatilität bietet jedoch immer auch Chancen für den Einstieg in viele Segmente, die schon heute eine nicht zu hohe Bewertung aufweisen. Diese Opportunitäten zu nutzen, verspricht auch in 2024 wieder eine anspruchsvolle Herausforderung zu werden.

Wir wünschen allen Mandanten und Interessenten mit ihren Familien ein wieder friedvolleres, gesundes und erfolgreiches Jahr 2024.

Bielefeld, den 27.12.2023

 

[1]   Die Magnificent 7 sind Apple, Nvidia, Alphabet, Meta, Amazon, Tesla und     Microsoft. Sie nehmen im S&P 500 ein Gewicht von knapp 30% ein.

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... erreichen der deutsche Leitindex DAX sowie der US-Index Dow Jones entgegen der Prognosen vieler Experten, die für 2023 eine Rezession erwartet haben. Bekanntermaßen gilt, dass Aktienmärkte Vorlaufindikator für Konjunktur sind – folglich ist das Vorzeichen für 2024 in der Weltökonomie positiv gestellt.

Große Geschenke ...

… haben die weltweiten Aktienmärkte den Investoren in den letzten zwei Monaten des abgelaufenen Jahres beschert; die weltweite Aktienrally sorgt wider allen Erwartungen für ein ausgesprochen positives Jahr, in welchem der heimische DAX (+ 20,3 %), die US-Leitindices S&P 500 (+ 24,2 %) und Dow Jones (+ 13,7 %) sowie sogar der japanische Nikkei 225 (+ 28,2 %) starke Ergebnisse erzielen. DAX und Dow Jones erreichen dabei im Dezember sogar neue Allzeithochs, die für 2023 kaum jemand auf dem Plan gehabt hat. Die größte Überraschung ist es jedoch, dass es nicht die defensiven Value-Aktien sind, sondern vielmehr innovative Wachstumsaktien, die von den Anlegern stark nachgefragt werden. So schießt denn auch der Technologieindex Nasdaq 100 mit einem Kurszuwachs von 53,1 % den Vogel ab. Er wird getragen und getrieben von Unternehmen, die unweigerlich unsere Zukunft gestalten. Neben Microsoft, Apple, Amazon und Alphabet spielt sich dabei das Halbleiterunternehmen Nvidia weiter in den Vordergrund, dessen Chips die Anwendungen der Künstlichen Intelligenz dominieren. Ein wesentlicher Grund für die starke Jahresschlussperformance ist die zunehmend gesicherte Erwartung fallender Zinsen in 2024. Mitte Dezember überrascht FED-Chef Jerome Powell die Märkte mit einer deutlich entspannteren Bewertung der Inflation als in den Monaten zuvor und deutet für 2024 drei Zinsschritte an. Auch die amtierende US-Finanzministerin und Powells Vorgängerin im FED-Vorsitz Janet Yellen spricht sich zeitgleich für Zinssenkungen aus. Begleitet und gestützt werden die Aktienmarktanstiege durch ein deutliches Zurückkommen der Anleiherenditen. So rutschen die Renditen 10jähriger US-Staatsanleihen im Dezember auf unter 4 %, die von 10jährigen Bundesanleihen auf nur noch 1,9 %. Auch Gold kann von dieser Marktentwicklung profitieren; der Preis für eine Unze steigt um 1,4 %, bleibt in Euro gerechnet allerdings unverändert. Das Momentum der Aktienrally könnte auch in den ersten Wochen des Neuen Jahres noch anhalten – es wird spannend und sicherlich marktbewegend, wann und in welchem Umfang nun die Zinsschritte tatsächlich erfolgen.

Der CONCEPT Aurelia Global …

… steigt im Berichtsmonat deutlich um 5,7 %, womit sich für 2023 ein kumuliertes Jahresplus von 21,7 % ergibt.

Die hohen Zugewinne sind wesentlich den Beiträgen unserer Technologieaktien zu verdanken.  Beispielhaft genannt seien an dieser Stelle das Halbleiterunternehmen AMD (+ 128 % Kurszuwachs), der Marktführer für Sicherheitssoftware Palo Alto Networks (+ 111 %) oder der Datenbankinnovator Mongo Database (+ 108 %). Top-Performer sind die noch in 2022 arg gebeutelte Kryptohandelsplattform Coinbase (+ 391 %) sowie zwei weitere Unternehmen aus diesem Sektor. Die leicht negativen Beiträge des Edelmetallsektors (Silber, Platin, Minenaktien) werden dabei deutlich überkompensiert.

Dezember 2023

Der Zins bestimmt das Konsumverhalten der Bürger und Investitionsverhalten der Unternehmer. Ein zu hoher Zins bremst demzufolge die Wirtschaft. Erwartet wird für 2024 die Zinswende mit Zinssenkungen durch die großen westlichen Notenbanken.

Regelmäßig erscheinen hier die Monatsberichte unseres Fondsmanagements.

... absolvieren die Aktienmärkte ihren 12-Monatslauf und steigen überraschend stark. Trotz oder doch wegen der Inflation streben europäische und US-Börsen nach ihren Allzeithochs.

Es weihnachtet ...

… an den weltweiten Aktienmärkten schon im November, und Anleger freuen sich über sehr stark steigende Kurse im Berichtsmonat sowohl im heimischen DAX (+ 9,5 %), im US-Leitindex S&P 500 (+ 8,9 %) als auch im Technologieindex Nasdaq 100 (+ 10,7 %). Auch der weltweite Index MSCI World in Euro kann im Berichtszeitraum um 6,0 % zulegen und überkompensiert damit die Schwächen der vorangegangenen drei Monate. Die Investoren erachten eine Rezession in den USA für immer unwahrscheinlicher angesichts starker Wirtschaftsdaten und hohen Konsumentenvertrauens. Die gleichzeitig nachlassende Inflationsdynamik nährt die Hoffnung der Investoren, dass die aktuelle Zurückhaltung der US-Notenbank bezüglich weiterer Zinserhöhungen Bestand haben und der Zinsgipfel erreicht sein könnte. Der Notenbankchef Jerome Powell gibt sich weiter zuversichtlich, dass es gelingen kann, Konjunktur und Arbeitsmarkt robust zu halten, gleichzeitig Inflation zu beherrschen. Sollte dieses Szenario eintreten, dürften aber auch Zinssenkungen in den nächsten Monaten unwahrscheinlich bleiben. Begleitet und gestützt werden die Aktienmarktanstiege durch ein deutliches Zurückkommen der Anleiherenditen. So rutschen die Renditen 10jähriger US-Staatsanleihen von knapp 5 % auf 4,4 % im Monatsverlauf. Auch Gold kann von dieser Marktentwicklung profitieren; der Preis für eine Unze steigt um 2,7 %, allerdings wandelt sich dieses Plus für den Euro-Investor aufgrund einer USD-Abschwächung im Berichtsmonat sogar in ein kleines Minus (-0,3 %). Der schwächere US-Dollar mindert entsprechend auch das starke Monatsergebnis der US-Indices für Euro-Investoren. Das Momentum der Aktienrallye hält auch zum Ultimo noch an und lässt viele Anleger auf größere Weihnachtsgeschenke hoffen.

Der CONCEPT Aurelia Global …

… steigt im Berichtsmonat historisch deutlich um 7,8 %, womit sich das kumulierte Jahresplus auf per ultimo 15,1 % einstellt.

Die laufende Berichtssaison liefert reihenweise starke Ergebnisdaten für unsere Technologieaktien. So erreichen unsere hochgewichteten Aktien der Unternehmen Palo Alto Networks und Salesforce nach Veröffentlichung ihrer Quartalszahlen zweistellige Kurszuwächse und damit deutliche Ergebnisbeiträge. Überzeugend ist aktuell auch die Entwicklung im Kryptobereich; hier sind wir mit MicroStrategy (diese halten 0,8 % des weltweiten Bitcoinbestandes) und Coinbase (Kryptohandelsplattform) entsprechend positioniert, und partizipieren an aktuellen Kursanstiegen von Bitcoin und Co. Spannend bleibt zu beobachten, ob Gold sich in den nächsten saisonal starken Wochen noch einmal zu einem neuen Allzeithoch aufwertet.

November 2023

Der Goldpreis ist seit Anfang Oktober wieder auf dem Vormarsch. Es bleibt spannend, inwieweit er nun in der saisonal starken Zeit zu neuen Hochs streben wird. Die Weißmetalle Silber, Platin und Palladium sind weiter nicht nachgefragt.

Regelmäßig erscheinen hier die Monatsberichte unseres Fondsmanagements.

... reagieren auf geopolitische Ereignisse in der Regel mit anderem Vorzeichen als der Goldpreis. Die Muster treffen aktuell auch beim kriegerischen Überfall auf Israel zu. Erst etwas später richten Kapitalmärkte ihren Blick dann wieder auf Konjunktur und Geschäftsentwicklung der Unternehmen.

Scheinbar aus dem Nichts ...

… wird am Morgen des 7.10. Israel überfallen, und es entsteht ein schrecklicher Kriegsschauplatz in Nahost mit dem Potenzial für einen bedeutenden Flächenbrand. Während der Goldpreis in einer unmittelbaren Reaktion von einem Preisniveau von 1.830 USD/Unze vor Kriegsbeginn bis auf über 2.000 USD/Unze bis Ende Oktober stark anzieht, setzt sich die Ende Juli gestartete Korrektur an den Aktienmärkten weiter fort. So korrigiert der weltweite Index MSCI World in Euro um 2,7 %. Der US-Leitindex S&P 500 verliert im Berichtsmonat 2,2 %, unser heimischer DAX sogar 3,7 % und fällt kurzfristig unter die 15.000er Punktemarke zurück. Parallel dazu steigen die Anleiherenditen für 10-jährige US-Staatsanleihen auf über 5 % p.a. und üben Druck auf die Aktienmärkte aus. Zudem entsprechen diese hohen Renditen einer deutlichen gestiegenen Belastung für den amerikanischen Staat und erhöhen außerordentlich die Staatsausgaben. Die US-Notenbank FED verlängert unterdessen ihre Zinspause und nährt die Hoffnung, dass das Hoch des Zinsanstiegs erreicht sei. Der Notenbankchef Jerome Powell gibt sich dabei zuversichtlich, dass es gelingen kann, Konjunktur und Arbeitsmarkt robust zu halten, gleichzeitig Inflation beherrschen zu können. Sollte das gelingen, dürften aber auch Zinssenkungen in den nächsten Monaten unwahrscheinlich bleiben. Konsumenten wie Unternehmen werden sich an die „alte“ Normalität (vor 2008) wieder gewöhnen. Aktuell ist das Hauptaugenmerk der Investoren auf die laufende Berichtssaison gerichtet; während beispielsweise Microsoft und Amazon in Umsatz und Ertrag mit ihren Zahlen überzeugen können, zeigt sich die Börse von unter den Erwartungen liegenden Zahlen im Cloud-Sektor bei Alphabet enttäuscht. Entsprechende Kursreaktionen sorgen für Bewegung – unterm Strich schaffen es die Aktienmärkte zum Monatsende jedoch, sich von ihren Tiefs zu lösen und nähren die Hoffnung, dass nun aus saisonaler Sicht die „starke“ Jahreszeit begonnen hat.

Der CONCEPT Aurelia Global …

… ermäßigt sich im Berichtsmonat um 2,0 %, womit sich das kumulierte Jahresplus auf noch 6,9 % einstellt.

Während der Edelmetallsektor (Gold, Silber, Minenaktien) nach längerer Zeit wieder positive Ergebnisbeiträge liefert, hält die Konsolidierung bei den Technologieaktien noch an. Die guten Zahlen und Kursentwicklungen bei SAP und Amazon reichen nicht aus, um die Schwäche kleinerer Techaktien (Zoom, Globant) sowie den Rückgang bei Alphabet zu kompensieren. Ein zwischenzeitliches Veto Chinas unmittelbar vor der Übernahme VMwares durch Broadcom lässt den Aktienkurs unerwartet noch einmal korrigieren und belastet auch das Fondsergebnis temporär.

Oktober 2023

Der Bitcoin ist auf 21 Mio. limitiert in seiner Anzahl, ca. 90  % sind bereits generiert. Im kommenden April findet ein „Halving“ statt, eine Halbierung des Ertrags bei gleichem Energieeinsatz. Dieses Ereignis könnte auch Ursache für den aktuellen und vielleicht weiteren Preisanstieg sein. Wir werden sehen.

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... auf beiden Seiten des Atlantiks und aufgebaute Kursgewinne des laufenden Jahres schmelzen … wie lange noch? Schon bald könnte Besserung eintreten, sofern die US-Unternehmen in ihren Quartalszahlen das starke BIP-Wachstum des dritten Quartals spiegeln.

Der Zins ...

… ist in den USA bekanntermaßen elfmal in den letzten 18 Monaten erhöht worden, auch die Europäische Zentralbank steht dem mit zehn Zinserhöhungen nur unwesentlich nach. Im Ergebnis sind die Renditen für 10-jährige US-Staatsanleihen auf 4,8 % p.a. gestiegen, dem höchsten Stand seit Beginn der Finanzkrise in 2007. Die nun hohen Renditen entsprechen einer deutlichen gestiegenen Belastung für den amerikanischen Staat und drücken schon jetzt außerordentlich auf die Staatsausgaben, erschweren gleichzeitig die weitere Neuverschuldung, die notwendig ist, um Konjunktur und Staatsapparat wie gewohnt am Laufen zu halten. Gleichzeitig fällt der wichtigste Käufer neuer Anleihen immer noch nahezu aus – die US-Notenbank FED reduziert ihren Anleihebestand und versucht, die über Jahre deutlich ausgedehnte Bilanzsumme zurückzufahren. Die US-Inflationsraten sind zwar auf unter 4 % zurückgekommen, da jedoch der Arbeitsmarkt robust ist und die Wirtschaft im gerade abgelaufenen Quartal mit fast 5 % stark wächst, sind Leitzinssenkungen noch in weiter Ferne. Eher droht ein weiterer Anstieg der langfristigen Anleiherenditen. Irgendwann könnte dann doch der Bremseffekt auf Wirtschaft und Arbeitsmarkt eintreten. Dieser Effekt hat scheinbar in den letzten Wochen an den Aktienmärkten bereits eingesetzt. So verliert der breite US-Index S&P 500 im Berichtsmonat deutliche 4,9 %, der Technologieaktienindex Nasdaq 100 sogar 5,1 %. In Europa korrigieren unser DAX mit 3,6 % und der EuroStoxx 50 mit 2,5 % nicht ganz so stark, dennoch spürbar für Investoren nach einem bereits schwachen August. In einem Umfeld steigender Zinsen ist auch der Goldpreis zunächst weiter auf dem Rückzug und beendet den Berichtsmonat mit einem Unzenpreis von 1.848 USD (- 4,1 % zum Vormonat). Für Euro-Investoren reduziert sich das Minus, da der US-Dollar gegenüber Euro um 2,5 % steigt. Aus saisonaler Sicht beginnt nun für die Aktienmärkte Anfang November die „starke“ Jahreszeit. In Kürze startet auch die Quartalsberichterstattung der Unternehmen zum dritten Quartal. Die aktuellen Geschäftszahlen, verbunden mit dem weiteren Ausblick für 2024, dürften kurzfristig für entsprechende Impulse an den Börsen sorgen.

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… ermäßigt sich im Berichtsmonat um 4,0 %, womit sich das kumulierte Jahresplus auf 9,0 % einstellt.

Technologieaktien korrigieren in der Breite und nur wenige Titel können sich dieser Entwicklung entziehen. Zu diesen zählen unsere Portfolioschwergewichte Activison Blizzard (Übernahme durch Microsoft) und VMware (Übernahme durch Broadcom), deren Übernahmemodalitäten nun kartellrechtlich abgesichert sind. Negativ reagiert der Markt auf die Quartalszahlen von Oracle. Die im Vormonat bereits kommentierte Kurskorrektur bei Insulet (Medizintechnikunternehmen im Diabetes-Sektor) setzt sich zunächst fort. Auch die Konsolidierung im Edelmetallsektor hält an; im beschriebenen Umfeld (Inflation, Zinsen, Konjunktur) könnte sich das schnell ändern.

September 2023

Microsoft überzeugt die Kartellwächter weltweit und übernimmt den Spielegiganten Activision Blizzard … ein großer Schritt, um zukünftig Menschen jeden Alters im Entertainment-Sektor an sich zu fesseln.

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... führt das Notenbanker-treffen in Jackson Hole. Überraschungen kommen von der Seite nicht, auch wenn das Treffen viel Aufmerksamkeit bekommt. Die Märkte bewegt etwas Anderes.

Das Wort Inflation ...

… ist lateinischen Ursprungs, die Wortherkunft stammt vom Verb „inflare“ und bedeutet „aufblasen“. In der deutschen Sprache beschreibt das Wort „Preisanstieg“ die von vielen gefürchtete direkte Wirkung im täglichen Leben. Inflation führt auch unmittelbar zu einer „Geldentwertung“, was anders formuliert die langfristige Abwertung aller Papiergeldwährungen gegenüber Gold bedeutet. Sie ist damit wesentlicher Grund dafür, warum viele Industrienationen (USA, Deutschland, Frankreich, Italien) mehr als 65 Prozent ihrer Währungsreserven im Gold halten. Der Kampf gegen die Inflation, so betont US-Notenbankchef Powell auf der jährlichen Konferenz der weltweiten Zentralbanken in Jackson Hole, sei noch nicht abgeschlossen, gleichzeitig gäbe es Fortschritte bei der Verlangsamung des Preisanstiegs. Die US-Inflationsrate nach dem Juni-Tief (3,0 %) bewegt sich derweil wieder leicht nach oben (Juli 3,2 %, August 3,7 %), was zwar erwartet worden ist, aber die Wahrscheinlichkeit für eine weitere Zinserhöhung im laufenden Zyklus erhöht. Die Eurozone reagiert zeitlich versetzt; hier sollten zunächst aufgrund des Basiseffektes (sehr starke Inflationsanstiege in den Monaten des Vorjahres) für September und Oktober die Inflationsdaten erst einmal deutlich sinken. Die Aktienmärkte verlieren in der ersten Hälfte des Berichtsmonats deutlich, erholen sich aber im weiteren Verlauf. Unterm Strich bleiben für S&P 500 (- 1,8 %) und Nasdaq 100 (- 1,6 %) moderate Monatsverluste, währenddessen unser heimischer DAX (- 3,0 %) stärker korrigiert. Auch die Konjunktur verläuft in Europa etwas schleppender, in den USA überraschen hochgerechnete Zahlen für das Wirtschaftswachstum im laufenden Quartal, insbesondere die Daten zu Konsumausgaben und Verbrauchervertrauen zeigen sich positiv. Die Aktienmärkte werden auch gestützt von möglichen revolutionären Entwicklungen durch Anwendungen künstlicher Intelligenz, deren Speerspitze das Unternehmen Nvidia darstellt. Dessen Quartalszahlen übertreffen bei weitem die Erwartungen der Analysten und halten die Phantasie aufrecht. Die Jahresrendite von 10jährigen US-Staatspapieren hält sich signifikant über 4%, Titel mit kürzeren Laufzeiten rentieren sogar etwas höher (inverse Zinsstruktur).

Der CONCEPT Aurelia Global …

… ermäßigt sich im Berichtsmonat um 1,9 %, womit sich das kumulierte Jahresplus auf 13,9 % einstellt.

Technologieaktien korrigieren in der Breite und bescheren negative Ergebnisbeiträge, positive Ausnahmen bilden Alphabet und Amazon. Insulet, ein innovatives Medizin-technikunternehmen mit Lösungen bei Diabetes-Erkrankungen, korrigiert nach Vorlage guter Quartalszahlen, weil zeitgleich eine Abnehmspritze von Novo Nordisk für Adipositas-Erkrankte in der EU zur Verordnung zugelassen wurde. Wir sehen eine Überreaktion des Marktes, zumal die Auswirkungen des bereits bekannten Medikamentes für Insulet's Zielmarkt gering sein dürften.

August 2023

Alphabet zeigt relative Stärke und der Aktienkurs kann auch im August steigen. Das Unternehmen dürfte in den nächsten Monaten auch mit Anwendungen im Bereich der künstlichen Intelligenz überraschen. Die Börse scheint etwas Ähnliches einzupreisen.

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... hat die US-Notenbank FED nun die Zinsen erhöht und noch sind alle Befürchtungen einer schweren Rezession nicht eingetroffen. Die Erfahrung von der Jahrtausendwende lehrt, dass es auch Risiken gibt, den Bogen zu überspannen und die Zinsschraube zu hoch zu drehen – für die Notenbanken ist es eine Gratwanderung.

Der Höhenflug ...

… an den Aktienmärkten setzt sich zunächst auch im Berichtsmonat weiter fort. Ungeachtet des Tatbestandes, dass die US-amerikanische Notenbank FED im Juli zum elften Mal seit März 2022 die Leitzinsen erhöht, schiebt sich der marktbreite S&P 500 Index weiter nach oben (Monatsplus 3,1 %). Der Leitzins erreicht nunmehr mit 5,5 Prozent das höchste Niveau seit dem Jahre 2001. Nur zu Beginn des Jahrtausends lag er mit 6,5 Prozent (Mai 2000) höher. Das damalige Rekordniveau fiel zeitgleich mit dem Beginn des Aktienmarktcrashes nach jahrelanger Börsenhausse und wurde erst 9 Monate später mit der ersten Zinssenkung korrigiert (Januar 2001).  Die Marktteilnehmer zeigen sich aktuell offensichtlich beeindruckt über die Stärke der US-Wirtschaft und des amerikanischen Arbeitsmarktes. Sie gehen nun möglicherweise doch davon aus, dass es der FED gelingt, die Inflation wirkungsvoll zu bekämpfen, ohne eine schärfere Rezession auszulösen. Im Juni ist die US-Inflationsrate zwar auf 3 Prozent gefallen, dieses könnte jedoch ein zwischenzeitlicher Tiefstand sein, da nun der Basiseffekt (sehr starke Inflationsanstiege in den Monaten der Vorjahresperiode) entfällt. Der im Juli um fast 20 % gestiegene Ölpreis zeigt bereits, dass die Beherrschung der Inflation im Sinne von Zielmarken für die Notenbanken eine Herausforderung bleiben dürfte. Die aktuell starke Konjunktur – das US-Bruttoinlandsprodukt wird für das zweite Quartal mit einem Wachstum von 2,4 % zum Vorquartal geschätzt - zeigt sich auch in über den Erwartungen liegenden Quartalszahlen der Unternehmen. Insbesondere die Alphabet-Aktie überrascht mit einem kräftigen Gewinnzuwachs und wieder steigenden Werbeumsätzen. Für den Anleihesektor überwiegt weiter die Erwartung, dass die Zinsen in naher Zukunft wieder sinken werden. Dieses bleibt jedoch abzuwarten. Die Jahresrendite von 10jährigen US-Staatspapieren ist zuletzt wieder auf über 4% gestiegen und hat auch die Aktienmärkte etwas eingebremst. Dem Kapitalmarkt bleiben geopolitische und ökonomische Unsicherheiten – gleichzeitig große Chancen für technologische Neuerungen (KI, Energie, Mobilität, Medizin) in vielen Bereichen unseres Lebens.

Der CONCEPT Aurelia Global …

… kann im Berichtsmonat um 4,1 % zulegen, womit sich das kumulierte Jahresplus auf 15,6 % erhöht.

Der Fonds profitiert vor allem von der Entwicklung einiger höher gewichteter Technologieaktien wie Alphabet und Salesforce. Auch macht Activision Blizzard einen Kurssprung, da die kartellrechtlichen Ampeln für eine Übernahme durch Microsoft nun auf grün stehen. Gold und Silber erholen sich, verbleiben aber im übergeordneten Seitwärtstrend.

Juli 2023

Der S&P 500 marschiert bei nur geringer Volatilität immer weiter. Er ist nur noch 5 Prozent von seinem Allzeithoch vom Jahresbeginn 2022 entfernt. Kurzfristig könnte er ein wenig konsolidieren, langfristig sind neue Hochs im Blick.

Regelmäßig erscheinen hier die Monatsberichte unseres Fondsmanagements.

Das abgelaufene Halbjahr bot viel Futter für die Märkte: Drei Zinserhöhungen der amerikanischen und vier Leitzinsanhebungen der europäischen Notenbank, anhaltend bei über fünf Prozent stagnierende Kerninflationsraten, drei Bankpleiten in den USA, dazu die Fast-Pleite der Credit Suisse und eine in letzter Minute abgewendete Zahlungsunfähigkeit des US-amerikanischen Staates. Vor diesem Hintergrund wäre Saure-Gurken-Zeit an den Börsen eine naheliegende Erwartung gewesen.

Bevor Sie weiterlesen ....

... hier ein redaktioneller Hinweis:

Aus Nachhaltigkeitserwägungen stellen wir unseren Kapitalmarktbericht nicht mehr in Papierform sondern lediglich digital zur Verfügung. Wenn Sie keinen Bericht verpassen möchten, sind Sie eingeladen, ihn zu abonnieren. Das geht sehr einfach über diesen Link und dort dann den Betreff "Kapitalmarktbericht abonnieren" auswählen. Vielen Dank für Ihr Interesse - und den Schutz unserer Umwelt.

(Link zum PDF des Berichts am Seitenende.)

In unserem Bericht zum Jahresende 2022 hatten wir formuliert, der Zins bliebe das Maß aller Dinge. Vor dem Hintergrund der zu erwartenden Fortsetzung des steilsten Zinsanstiegs seit der Weltwirtschaftskrise waren wir skeptisch, was die Performance von Aktien im ersten Halbjahr dieses Jahres betraf. Im Rückblick ist festzuhalten, dass die weiter steigenden Zinsen zwar die Finanzierungsbedingungen für Unternehmen und Konsumenten verschlechtert, gleichwohl aber die Börsen völlig unbeeindruckt gelassen haben. Ausgerechnet der Technologie­sektor – naturgemäß wegen der verzögerten Gewinnkurve besonders zinsreagibel – legte im ersten Halbjahr eine rasante Beschleunigung vor, die viele überrascht hat. Es hatte den Anschein, als erwarte der Markt mit jeder Zinsanhebung umso eher das Erreichen des Gipfels und sähe bereits die dahinter liegende Phase wieder fallender Raten. So entwickelte sich der MSCI World um knapp 9 % (in USD), während der DAX zwischenzeitlich fast unbemerkt ein neues historisches Hoch erklomm, aber nicht halten konnte und derzeit ca. 12 % über Jahresbeginn notiert.

EIN MILDER WINTER MIT LIQUIDITÄTSÜBERSCHUSS

Die Wintermonate waren in Europa überraschend warm und feucht, was dazu führte, dass die noch zu Jahresbeginn zu befürchtende Gasmangellage nicht eintrat. In diesem Zusammenhang korrigierten bereits im Winter die Energiepreise (Öl, Gas, Strom) deutlich nach unten und entzogen den Inflationserwartungen Nahrung. Im zeitlichen Zusammenhang hatten die Notenbanken von Kanada und Australien die Zinsen ein letztes Mal angehoben und weitere Schritte nicht mehr in Aussicht gestellt. Die Märkte sahen darin eine Blaupause für die übrigen Notenbanken und antizipierten ein unvermutet schnelles Ende der Zinssteigerungen. Aufgrund der schließlich auch in China entfallenen Corona-Schutzmaßnahmen und dem sich abzeichnenden Lückenschluss in den globalen Lieferketten ließ sich zudem die Erwartung einer gewissen Stützung der Weltkonjunktur ableiten. Aktuell steht dem Lager der Konjunkturexperten, die vor einer unmittelbar bevorstehenden Rezession warnen, eine ungefähr gleichgroße Gruppe derer gegenüber, die solche Sorgen für übertrieben halten und als von der Zeit längst überholt betrachten.

Abgesehen von der sich verbessernden Stimmung war ein technischer Aspekt von nicht unerheblicher Bedeutung für die stabile Verfassung an den Aktien- und Anleihemärkten im 1. Halbjahr:  Zwar hatten die Maßnahmen der amerikanischen Notenbank eine Straffung der Geldversorgung zum Ziel; sie wurden jedoch durch andere Entwicklungen konterkariert. Der Druck steigender Zinsen und fallender Bewertungen auf bestehende Finanzanlagen kochte im März hoch und ließ drei amerikanische Banken insolvent werden. Auch die Credit Suisse geriet unter die Räder und lediglich der behördlich administrierte Aufkauf seitens der UBS verhinderte Schlimmeres. Um aufkeimendes Misstrauen in die Finanzstabilität sofort zu ersticken, stellte die US-Notenbank den Finanzmärkten bereits in der ersten Krisenwoche Liquidität in Höhe von 300 Mrd. USD als Kredite und Direktzahlungen zur Verfügung. (Zum Vergleich: Vor 15 Jahren summierten sich alle Hilfen in Bezug auf die Pleite von Lehman Brothers über 6 Monate auf 600 Mrd. USD.) Hinzu kam, dass im Streit um die Anhebung der Schuldenobergrenze das US-Schatzamt keine neuen Kredite aufnehmen durfte, sondern im Gegenteil seine Überschüsse um ca. 800 Mrd. USD abgebaut hat, um notwendige Ausgaben zu finanzieren. Zusammengenommen kamen so 1,1 Billionen USD frisches Geld in die Volks­wirtschaft. Auch die japanische Notenbank erzeugte durch ihre Anleihen-Stützungsstrategie zusätzliche Liquidität im Weltfinanzsystem. Diese Geldströme dürften ein kurstreibender Faktor für die Aktien- und Rentenmärkte gewesen sein.

MARKTSTIMMUNG BESSER ALS DIE LAGE?

Die Inflation und daraus abgeleitet das erwartete Zinsniveau werden voraussichtlich weiterhin richtungsentscheidend sein. Insbesondere die Kerninflation (ohne die stark schwankenden Energie- und Nahrungsmittelpreise) bleibt auffallend hoch (USA/EU um 5 %, Großbritannien 7 %) und übersteigt in den meisten Fällen die allgemeine Preissteigerungs­rate. Auf sie legen die Notenbanker das Hauptaugenmerk für Entscheidungen zur Zins- und Geldpolitik. Jerome Powell wie auch Christine Lagarde sind sich in der Zielformulierung einig. Lagarde: "Die Inflation hat sich verringert, sie wird den Projektionen zufolge jedoch zu lange zu hoch bleiben." Isabel Schnabel (ebenfalls EZB-Rätin) warnt vor einer Profit-Lohn-Preis-Spirale, denn nach Beob­achtungen der EZB hätten die Unter­nehmen ihre Preise schon im ersten Schub deutlich über die Inflation hinaus angehoben, als lediglich Rohstoffe teurer wurden, Löhne und Gehälter aber noch gar keine Regung zeigten. Nun steigen die Lohnstückkosten in der Eurozone über die Kerninflation hinaus (Q1/23: +5,8 % nach +5,0 % in Q4/22) und die Frage sei, ob die Unternehmen – wo sie die Preis­setzungs­macht haben – nachziehen und ihre Gewinn­margen weiter ausdehnen werden. Thesen dieser Art münden in die Auskunft von Frau Lagarde, der EZB-Rat hätte noch gar nicht begonnen, über eine Pause beim Hochziehen der Zinsen nachzudenken. US-Notenbanker Powell formuliert unterstützend: "Wir wollen erst sehen, dass die Kerninflation entscheidend sinkt. Erst dann ist die Arbeit getan." und projiziert in diesem Zusammenhang einen geplanten Anstieg der Arbeitslosenrate auf mindestens 4,1 % (der­zeit 3,7 %). Jüngst stieg die Arbeitslosenrate leicht, aber genauso die Anzahl offener Stellen. Angesichts des derzeitigen Arbeitskräftemangels wird man die Wirtschaft in hohem Maße beeinträchtigen (müssen), um den Spätindikator Arbeitsmarkt auf diese Ziellinie zu lenken.

KONJUNKTURRISIKEN SIND NICHT VOM TISCH

Dagegen scheinen die Aktienmärkte sowohl auf bald fallende Zinsen als auch auf eine unmittelbar bevorstehende Konjunkturerholung zu setzen. Die Fakten sprechen derzeit eher gegen beides und auch die Analysten schätzen deutlich vorsichtiger. Europa musste bereits in zwei aufeinanderfolgenden Quartalen ohne Wachstum auskommen. Wenngleich die Konjunktur in den USA sich vergleichsweise robust zeigt (Q1 1,3 %, Q2 erwartet 2,0 %), differenzieren sich dort wie auch hier die am Wachstum Beteiligten sehr deutlich aus. Der Dienstleistungssektor wächst sehr stark und saugt die Arbeitskräfte vom Markt. Im Industriesektor allerdings ist "Lieferkette" schon länger kein Angstbegriff mehr, weswegen – auch angesichts des aktuell erhöhten Preisniveaus – die Kunden derzeit eher ihre während der Pandemie aufgestockten Läger räumen, als neu zu bestellen. Die Kreditkonditionen tun ein Übriges, um die Investitionstätigkeit zu bremsen. Ein Argument der Konjunkturskeptiker ist, dass die gestiegenen Zinsen sich erst "durch die Wirtschaft fressen" müssten, bis sie ihre volle Wirkung entfalteten. In der Tat ist rückwärtig festzustellen, dass es jeweils 6 - 18 Monate gedauert hat, bis nach Zinserhöhungen das konjunkturelle Tal durch­schritten wurde. Die Frühindikatoren ver­harren derzeit im negativen Bereich: Nach dem steilsten Zinsanstieg in der Wirtschaftsgeschichte bleiben die Rendite­struktur­kurven stark invers (ein in der Vergangenheit sehr zuverlässiger Rezessions­indikator), die Frachtraten sind rückläufig, die Stimmung in der Industrie sowieso und die Lagerbestände sind längst nicht auf Normalmaß zurückgeführt.

Auch in China kommt das Binnenwachstum nicht in Gang und ein im Mai saisonbereinigt um 8% geringerer Ölverbrauch als im Vorjahr lässt keine Prosperität erkennen. Die Ex-/Importtätigkeit ist anhaltend rückläufig und die Arbeitslosigkeit nimmt zu; 15 Mio. Uni-Absolventen sind derzeit ohne Job. Ein erhoffter Wachstumsimpuls aus China könnte sich auf der Zeitachse nach rechts verschieben. Gleichwohl sieht der IWF die Region Südostasien in Summe als sehr wachstumsstark an und erwartet dort im Durchschnitt einen Zuwachs für 2023 um 5 %. Ursächlich sei im Wesentlichen Indien mit einer stark wachsenden, jungen, qualifizierten und zunehmend einkommensstärkeren Bevölkerung. Im Übrigen wachse aber auch der bilaterale Geschäfts- und Warenverkehr südostasiatischer Länder unter Auslassung von China. Aber auch Japan profitiert augenscheinlich im besonderen Maße vom wachsenden Inner-Asien-Handel, was auch der dortige Aktienmarkt widerspiegelt.

VORZEICHENWECHSEL?

Für das zweite Halbjahr zeichnet sich an den Märkten nun eine Umkehr von Faktoren ab, welche die Preisbildung im 1. Halbjahr begünstigt haben. Das US-Schatzamt plant nach dem Aussetzen der Schuldenobergrenze bis nach den nächsten Präsidentschaftswahlen nun die Emission neuer Staatsanleihen und dürfte den Märkten damit kurzfristig schätzungsweise gut 400 Mrd. USD entziehen. Zusätzlich setzt das FED seine Bilanzverkürzung um monatlich 95 Mrd. USD fort. Die EZB wird ab Juli 2023 fällig werdende Staatsanleihen aus einem früheren Förderprogramm (APP) nicht prolongieren und so dem Markt monatlich ca. 15 Mrd. Euro entziehen. Zudem sind Kontraktionen der dem privaten Sektor zur Verfügung stehenden Geldmengen zu beobachten. Üblicherweise wächst dieses Aggregat zuverlässig Jahr um Jahr. Es wird von der Inflation getragen und sollte mit dem Wachstum der gesamtwirtschaftlichen Nach­frage in Einklang stehen. Im Euroraum wächst die Geldmenge trotz hoher Inflationsraten derzeit nahezu nicht und dass sie in den USA sogar länger als ein Quartal rückläufig ist, geschieht seit den 30er Jahren des vergangenen Jahrhunderts zum ersten Mal. Aus der Historie lässt sich keine Erwartung ableiten, wie diese Entwicklung sich auf die Kapitalmärkte auswirken wird. Sie stellt jedoch vermutlich keine Unterstützung dar.

Vielmehr erwächst Konkurrenz für den Aktienmarkt aus den weiter steigenden Zinsen. Sie lassen Aktieninvestments prinzipiell unattraktiver erscheinen, weil auch mit weniger Risiko eine nun wieder messbare Rendite erreicht werden kann. Wie im ersten Halbjahr gesehen, wirkt dieser Zusammenhang allerdings nicht unmittelbar. Sofern die Marktteilnehmer bereits das Ende des Zinsanstiegs wittern und zugleich konjunkturell eine sanfte Landung mit raschem Wiederaufleben erwarten, antizipieren sie diese Erwartung und nehmen für Investitionen an den Kapitalmärkten höhere Preise in Kauf. Ändert sich nun aber die Kommunikation der Notenbanken zunächst in Richtung weiteren Zinsanstiegs, kann dies dazu führen, dass die Marktteilnehmer "auf dem falschen Fuß" erwischt werden. Kürzlich waren einige Brüche dieser Art zu beobachten: So änderten Kanada und Australien – nachdem sie den Zinsanstieg bereits im Januar gestoppt hatten – in Reaktion auf die weiter hohen Inflationsraten ihre Strategie und hoben im Juni die Zinsen ein weiteres Mal auf den höchsten Stand seit Beginn des Jahrtausends an. Auch die Bank of England legte zur Monatsmitte unerwartet noch einmal nach, wie auch US-Notenbanker Powell nunmehr bekräftigte, es werde weitere Zinserhöhungen geben. Noch Anfang Mai hatten die Terminmärkte weitere Zinsanhebungen der FED ausgeschlossen und mehr als drei Zinssenkungen für das zweite Halbjahr angenommen.

GEWINNERWARTUNGEN IM RÜCKWÄRTSGANG

Ob vor dem Hintergrund weiter restriktiver Notenbankpolitiken konjunkturell tatsächlich das erhoffte soft landing erfolgen kann, erscheint inzwischen fragwürdiger denn je. Es bildet eine 50:50-Chance zum Counterpart eines plötzlichen und doch heftiger als erwarteten Einbruchs der Wirtschaft. Die konjunkturellen Risiken bleiben hoch und könnten durch eine wieder restriktiver werdende Verbalkommunikation der Notenbanken virulent werden. Bereits im Juni haben sich die eher schlechteren Nach­richten gehäuft: Die Kredit­vergabe ist seit Monaten rückläufig, was Rückschlüsse auf das Investitionsverhalten der Unternehmen zulässt. Der Einkaufsmanagerindex der verar­beitenden Industrie in Europa ist auf das Niveau zurückgefallen, welches er im Mai 2020 (Corona Hochphase) abgebildet hat. Die Umsätze entwickeln sich in vielen Regionen der Welt mit geringeren Steigerungs­raten als die Inflation. Was die Gewinne der Unternehmen betrifft, so wird erwartet, dass die Kurve im 2. Quartal steiler abfällt, so dass sich für den Stoxx 600 Rückgänge ggü. Vorjahr um 4 % und für den S&P 500 5 % ergeben könnten. Die Daten verteilen sich dabei nicht gleich über alle Branchen; vielmehr zeigt sich der Industriesektor als am stärksten betroffen, während einige wenige Dienstleister und Tech-Unternehmen sogar sehr deutliche Gewinnsteigerungen ausweisen.

WENIGE FAVORITEN BESTIMMEN DIE RICHTUNG

Diese Ambivalenz in der Datenlage spiegeln die Märkte wider. Wie im Editorial dargestellt, vollzogen sich die Kursanstiege im 1. Halbjahr vor einer Drohkulisse aus hohen und weiter bzw. wieder steigenden Zinsen, aus einer angeschlagenen Bankenlandschaft, aus dem Mantra einer bevorstehenden Rezession und aus zunehmend unattraktiv werdenden Bewertungen insbesondere in Relation zu Anleihen. Die Stimmungsbarometer weisen bei aller Skepsis Euphorie aus, ein Druckabfall wird derzeit überhaupt nicht angezeigt. Bei genauerem Hinsehen offenbart sich jedoch, dass es jeweils nur wenige Titel sind, welche die Indizes nach oben treiben. Insbesondere die Technologieaktien, denen ein Gewinn aus dem Hype um die Ausbreitung "künstlicher Intelligenz" zugeschrieben wird, haben einen enormen Kursschub erlebt. Inwieweit KI tatsächlich als im von uns verstandenen Sinne intelligent zu nennen ist, nimmt derzeit eine breite Diskussion ein. Jeder kann sich beteiligen, indem er bspw. ChatGPT einem Wissens- und Kombinationstest unterzieht. So gelingt der Software durchaus beeindruckend, Informa­tionen vortragsreif zu verknüpfen. Neue Erkenntnisse werden dabei allerdings nicht gewonnen. Vielmehr steht und fällt die Qualität einer Ausarbeitung mit der Menge an im Internet ohnehin bereits verfügbaren Infor­mationen.

Gleichwohl, die möglichen Nutznießer der Potentiale dieser neuen Stufe techno­logischer Entwicklungen (wie z.B. Amazon, Apple, Microsoft, Alphabet, Meta oder Nvidia) ziehen mit ihrer hohen Gewichtung und exorbitant starken Performance den gesamten amerikanischen Aktienindex nach oben. Ein S&P 500-Index, in dem alle 500 enthaltenen Titel gleich gewichtet wären, hätte dagegen statt um 12,7 % lediglich um 3,1 % zugelegt (27.6.2023). Diese geringe Marktdurchdringung ist sehr selten. Zuletzt hat es eine derartige Konzentration im Vorfeld des Platzens der so genannten Dotcom-Blase zum Beginn dieses Jahr­tausends gegeben. Gleich­wohl marschierte der Markt ungeachtet dieses Warnzeichens damals noch 30 % weiter, bevor die Blase platzte.

INVESTIERT BLEIBEN UND KORREKTUREN NUTZEN

Vorsicht und Skepsis sind derzeit empfehlenswerte Begleiter bei der Strukturierung von Anlagenportfolios.  Man sollte sich jedoch zugleich des Risikos bewusst sein, Gefahren überzubewerten und Chancen deshalb nicht zu sehen. Denn es gibt auch gegenläufige Entwicklungen, denen Würdigung zuteil werden sollte: Neben den entspannten Daten zu den Lieferketten ist zu beobachten, dass derzeit die Erzeugerpreise sowohl in den USA als auch in Europa kaum noch steigen. Einen wesentlichen Beitrag dazu leisten die stark rückläufigen Rohstoffpreise: Nahezu alle wichtigen Industrierohstoffe sind derzeit günstiger als vor dem Russlandangriff auf die Ukraine. Die Rohstoff- und Erzeugerpreise sind der Inflation vorgelagert und so könnten sehr rasch deutlich niedrigere Preissteigerungsraten veröffentlicht werden, als derzeit noch angenommen. Die Gewinnrückgänge könnten – sofern die pessimistischen Schätzungen zutreffend sind – zu einem Freisetzen von Arbeitskräften führen, welches nicht mehr durch andere Branchen kompensiert werden kann. Inflation und Arbeitsmarkt könnten deutlich rascher das Zielszenario erreichen und schon zu einem noch in diesem Jahr liegenden Zeitpunkt Zinssenkungen ermög­lichen bzw. erfordern. Nicht zuletzt: Die erwartete Rezession könnte sich marginalisieren, denn die jüngsten Daten zum Verbrauchervertrauen in den USA zeigten überraschend optimistische Konsumenten.

Eine gewisse Erratik in der Kommunikation der Notenbanken ist bereits heute zu konstatieren. Die von den Zentralbanken ausgerufene "Orientierung an der Datenlage" kann weiterhin zu jederzeitigen Kurswechseln Anlass geben. Allerdings erscheint aus unserer Sicht angeraten, bei Kurskorrekturen diese zum Aufbau wieder längerfristigerer Investitionen zu nutzen. Denn einer Rezession, deren Saat gelegt zu sein scheint, wird der Aufschwung folgen. Dies antizipieren die Börsen oft deutlich früher, als es die Konjunktur- und Unternehmens­­daten dann nachvollziehbar machen. Investitions­schwer­punkte sehen wir neben Europa und den USA (dort vor allem Technologie) in Südostasien, in Japan und später wieder in China. Edelmetalle bleiben eine sichere Bank gegen Krisen und Störfälle im Finanzsystem.

Bielefeld, den 29. Juni 2023

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... ist die gute Aktienperformance im ersten Halbjahr für viele Ökonomen und Experten, die seit vielen Monaten auf die sicher ankommende Rezession hinweisen. Demgegenüber stehen Allzeithochs bei Microsoft und Apple, aber auch im heimischen DAX.

Immer weiter ...

… schiebt sich der Aktienmarkt in die Höhe und beendet das erste Halbjahr für viele Experten in den großen Indices mit deutlichen Pluszeichen. So können der deutsche Leitindex DAX (16,0 %) und der marktbreite US-Index S&P 500 (15,9 %) zweistellig zulegen – angesichts zahlreicher Belastungsfaktoren wie der andauernde Krieg in Europa, die globalen Maßnahmen zur Inflationsbekämpfung und nicht zuletzt die meist erwartete Rezession aller Zeiten werden etliche Investoren auf dem falschen Fuß erwischt. Viele Kapitalmarktprognosen hatten noch zu Jahresbeginn ein schwieriges erstes Halbjahr auf dem Plan und sahen erst im späteren Jahresverlauf eine mögliche Erholung vor. Allerdings ist anzumerken, dass der Markt vornehmlich von den großen Technologieunternehmen (Apple, Microsoft, Amazon, Nvidia) getragen wird und in der Breite etliche Sektoren sogar mit einem Minus im ersten Halbjahr abschneiden. Dazu gehören insbesondere Aktien von Unternehmen aus dem Energie- und Versorgerbereich, aber auch Finanz- und Gesundheitsunternehmen sind wenig nachgefragt. Dem DAX gelingt es dabei im Berichtsmonat sogar, kurzzeitig mit 16.427 Punkten ein neues Allzeithoch zu markieren. Der Aktienmarkt handelt erfahrungsgemäß die Zukunft und ist ein konjunktureller Frühindikator; Deutschland befindet sich noch in einer technischen Rezession, weil es inflationsbereinigt zwei aufeinanderfolgende Quartale mit leicht negativem Wachstum verkraften muss. Andere Frühindikatoren zum Geschäftsklima, den Auftragseingängen der Industrie sowie dem Konsumklima tendieren allerdings abwärts und weisen eher auf eine Phase konjunktureller Schwäche hin. Die Konjunkturdaten in den USA sind derweil überraschend stark; der aktuelle Indikator für das US-Bruttoinlandsprodukt im 2. Quartal weist ein Wachstum von 1,8 % aus. Damit erleben die USA eine weit weniger bremsende Wirkung durch die Geldpolitik der Notenbanken als bislang erwartet. Insgesamt zeichnet sich ein uneinheitliches Bild mit ökonomischen Unsicherheiten – ein Nährboden für weiter steigende Börsen?

Der CONCEPT Aurelia Global …

… kann im Berichtsmonat um 0,7 % zulegen, womit sich ein kumuliertes Jahresplus von 11,3 % einstellt.

Der Fonds profitiert in der ersten Jahreshälfte von seinen starken Technologietiteln (Salesforce, AMD, Oracle, Amazon, HubSpot) und deren dynamischer Geschäftsentwicklung. Während der Goldpreis konsolidiert, korrigieren Edelmetallaktien und Silber. Dennoch dürften auch diese mittelfristig Inflationsschutz bieten.

Juni 2023

Gold konsolidiert im ersten Halbjahr. Es schützt langfristig vor Inflation – das ist sicher. Über Jahrhunderte von Jahren hat Gold die Kaufkraft erhalten, vor diesem Hintergrund könnten stärkere Rückschläge Kaufgelegenheiten bieten.

Regelmäßig erscheinen hier die Monatsberichte unseres Fondsmanagements.

... ist ein Teilgebiet der Informatik, das seit über 60 Jahren diskutiert wird und im Kern einen Lernprozess von Maschinen oder Programmen meint. ChatGPT hat dieses Teilgebiet nun erstmalig in die Lebenswirklichkeit des Konsumenten gerückt und damit den Startschuss für explosive Entwicklungen gegeben.

Sell in May ...

… oder doch nicht? – Entgegen der bekannten Börsenweisheit hat sich der positive Trend steigender Kurse auch im abgelaufenen Monat fortgesetzt. Der globale Aktienindex MSCI World kann in Euro 2,5 % steigen. Er wird angeführt von starken Kurszuwächsen der großen Technologieunternehmen. Während die Kurssteigerungen von Amazon (+ 14 %), Alphabet (+ 13 %) und Microsoft (+ 7 %) schon ausgesprochen bemerkenswert sind und als Folge der veröffentlichten Quartalszahlen sowie der im weiteren Jahresverlauf erwarteten Geschäftszahlen zu werten sind, schießt ein anderes Unternehmen förmlich den Vogel ab. Das Halbleiterunternehmen Nvidia verkündet bei der Veröffentlichung seiner Ergebnisdaten und der Prognose des laufenden Quartals weit (> 50 %) über den Erwartungen liegende Umsatzzahlen. Ursächlich hierfür ist eine Explosion der Anwendungen im Bereich der künstlichen Intelligenz (KI), die deutlich vor der zeitlichen Erwartungskurve liegt. Der CEO Jen-Hsun Huang – seit  Gründung im Jahre 1993 verantwortlich an der Unternehmensspitze – hat den ehemaligen Grafikkartenhersteller zu einem Spezialisten für Server- und KI-Halbleiter entwickelt und weist in der Pressekonferenz auf ein Alleinstellungsmerkmal hin: „Kein Unternehmen kann ein hochmodernes KI-Rechenzentrum ohne die Technologie und die gesamte Software eines Cloud-Computing-Anbieters aufbauen, nur wir verfügen über all diese Fähigkeiten". Der Aktienkurs von Nvidia legt allein auf diese Nachrichten um 35 % zu und katapultiert das Unternehmen zu einem Börsenwert von über 1 Billion USD. Das Thema ‚Künstliche Intelligenz‘ dominiert den Börsenmonat; für Investoren und Konsumenten ist es auch mit dem Programm ChatGPT deutlich anfassbarer geworden, was an den exponentiell steigenden Nutzerzahlen sichtbar ist (Ende Mai ca. 200 Mio. Nutzer weltweit). Übergeordnet erwarten die Investoren ein Ende des Zinserhöhungszyklus und spekulieren auf erste Zinssenkungen zu Ende des Jahres. Aktuell zwingen die Inflationsdaten die Notenbanken jedoch, weiterhin restriktiv zu bleiben.

Der CONCEPT Aurelia Global …

… kann im Berichtsmonat um 3,5 % zulegen, womit sich ein kumuliertes Jahresplus von 10,5 % einstellt.

Der Fonds profitiert von den KI-Entwicklungen; neben unseren Halbleiterwerten (AMD, On Semiconductor, Micron, …) legen auch die Spezialisten für Cloud Computing (Salesforce, Oracle und VMware) deutlich zu.

Mai 2023

Der DAX hat sozusagen unbemerkt von der Öffentlichkeit am 19. Mai mit 16.332 Punkten ein neues Allzeithoch markiert. Inmitten von Kriegsturbulenzen und Energiekrise lässt er das Krisenjahr 2022 endgültig hinter sich.

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